Land des Bernsteins
„Land des Bernsteins“ wird Russlands westlichste Region, das Verwaltungsgebiet Kaliningrad, genannt. Jahrmillionen hat die Natur gebracht, um Harz von Nadelbäumen in leuchtende gelbe bis braune Steine zu verwandeln, die von den Ostseewellen auf den Strand gespült werden. In der Siedlung Jantarny (jantar ist das russische Wort für Bernstein) lagern 90 Prozent aller Bernsteinvorräte der Welt. Jährlich werden 600 bis 800 Tonnen davon gewonnen. Das Bernsteinkombinat Kaliningrad stellt über 350 unterschiedlichste Artikel daraus her: Schmuck, Bildtafeln, Vasen, Statuetten und Andenken. Im Kaliningrader Bernsteinmuseum kann man einzigartige Bernsteinarbeiten, von Schmuck bis zu Alltagsgegenständen, bewundern, die in ferner Vergangenheit und in der Gegenwart entstanden sind.
Eine einzigartige Schöpfung der Natur dieser Region ist die Kurische Nehrung, ein sich 70 Kilometer ins Meer hineinziehender, von einigen Hundert Metern bis zu 4 Kilometern breiter Streifen mit bis zu 68 Meter hohen Sanddünen – nur in Vietnam und Westfrankreich gibt es noch höhere. Man glaubt sich in einer richtigen Wüste. Ein Nationalpark ist hier eingerichtet worden, und an einigen Stellen, die erdrutschgefährdet sind, darf man sich nur auf besonders gekennzeichneten Pfaden bewegen. Die Hänge der Dünen werden mit Faschinen befestigt. Das mannigfalige Relief der Dünen im Verein mit dem Grün von Wäldern, dem leuchtenden Weiß der Sandstrände und dem Blau der endlosen Ostsee zieht zahllose Touristen an.